· 

Fichtenreizker Lactarius deterrimus

Der Fichtenreizker (Lactarius deterrimus), auch bekannt als Fichten-Milchling, ist ein essbarer Pilz aus der Familie der Täublingsverwandten (Russulaceae). Hier sind die wesentlichen Merkmale und Eigenschaften des Fichtenreizkers:

  1. Hut:

    • Der Hut hat einen Durchmesser von 5 bis 15 cm.
    • Er ist zunächst gewölbt, später ausgebreitet bis trichterförmig, oft mit einem niedergedrückten Zentrum.
    • Die Farbe variiert von orange bis rotorange, mit grünen Flecken oder auf dem ganzen Hut einen starken grünanteil.
    • Die Oberfläche ist glatt, bei feuchtem Wetter leicht schmierig.
  2. Lamellen:

    • Die Lamellen sind brüchig und zunächst hell orange, später dunkler werdend.
    • Bei Verletzung oder Alter können sie grünlich verfärben.
  3. Stiel:

    • Der Stiel ist 3 bis 8 cm lang und 1 bis 2 cm dick.
    • Er ist zylindrisch, manchmal zur Basis hin verjüngt oder keulig.
    • Die Farbe ist orange bis rotorange, oft mit Grübchen oder Vertiefungen.
    • Die Oberfläche des Stiels kann schleimig sein, besonders bei feuchtem Wetter.
  4. Fleisch:

    • Das Fleisch ist fest und orange, verfärbt sich bei Verletzung nach 15 Minuten oder Alter grünlich.
    • Der Geschmack ist mild bis leicht bitter.
    • Der Geruch ist angenehm, fruchtig bis schwach pilzartig.
  5. Milchsaft:

    • Der Milchsaft ist orange und verfärbt sich bei Kontakt mit Luft nach 15 Minuten grünlich.
    • Der Milchsaft tritt bei Verletzung von Hut oder Lamellen aus und ist ein charakteristisches Merkmal des Fichtenreizkers.
  6. Sporen:

    • Die Sporen sind rundlich bis elliptisch und warzig.
    • Der Sporenabdruck ist blass cremefarben bis gelblich.
  7. Ökologie:

    • Der Fichtenreizker wächst mykorrhizal in Symbiose mit Fichten (Picea).
    • Er ist häufig in Nadelwäldern, insbesondere Fichtenwäldern, zu finden.
  8. Vorkommen:

    • Der Pilz ist in Europa weit verbreitet und erscheint meist von Spätsommer bis Herbst.
    • Er wächst oft in Gruppen auf moosigem oder nadelreichem Boden.
  9. Verwechslungsmöglichkeiten:

    • Der Fichtenreizker kann mit anderen Reizker-Arten verwechselt werden, wie dem Edel-Reizker (Lactarius deliciosus), der jedoch unter Kiefern wächst und ein intensiveres Orange aufweist.
    • Auch der Lachsreizker (Lactarius salmonicolor) sieht ähnlich aus, wächst jedoch bevorzugt unter Tannen und hat eine kräftigere Färbung.
  10. Essbarkeit:

    • Der Fichtenreizker ist essbar und wird in vielen Regionen geschätzt.
    • Er eignet sich gut für verschiedene Zubereitungen, einschließlich Braten, Schmoren und Einlegen.
    • Der Pilz sollte gut gegart werden, um seine Bitterstoffe zu reduzieren und eine bessere Verdaulichkeit zu gewährleisten.

Der Fichtenreizker ist ein attraktiver und schmackhafter Pilz, der leicht an seinem orangefarbenen Milchsaft und der charakteristischen Färbung zu erkennen ist. Er ist eine wertvolle Bereicherung für die Pilzküche und wird von Pilzsammlern wegen seines milden Geschmacks und seiner Vielseitigkeit geschätzt.