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Furocumarine

Furocumarine sind eine Gruppe chemischer Verbindungen, die zur Klasse der organischen Verbindungen gehören und aus einer Furanring-Struktur in Kombination mit einem Cumarin-Ring bestehen. Diese Substanzen kommen in verschiedenen Pflanzen vor und haben eine Vielzahl von biologischen und toxikologischen Wirkungen. Hier sind die wichtigsten Merkmale und Informationen über Furocumarine:


Chemische Struktur:

  1. Grundstruktur:
    • Furocumarine bestehen aus einem Cumarin-Gerüst (ein Benzopyron) verbunden mit einem Furanring. Es gibt verschiedene Typen von Furocumarin-Verbindungen, darunter Linear-Furocumarine (Psoralen) und Angular-Furocumarine (Angelicin).


Vorkommen:

  1. Pflanzen:
    • Furocumarine kommen in mehreren Pflanzenfamilien vor, einschließlich der Doldenblütler (Apiaceae), der Rautengewächse (Rutaceae) und der Schmetterlingsblütler (Fabaceae). Bekannte Pflanzen, die Furocumarine enthalten, sind beispielsweise:
      • Engelwurz (Angelica archangelica)
      • Pastinak (Pastinaca sativa)
      • Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum)
      • Feigenbaum (Ficus carica)
      • Bergamotte (Citrus bergamia)


Biologische und Toxikologische Wirkungen:

  1. Phototoxizität:

    • Furocumarine sind phototoxisch, was bedeutet, dass sie in Kombination mit ultraviolettem (UV) Licht toxische Wirkungen hervorrufen können. Wenn die Haut nach Kontakt mit Furocumarinen UV-Licht ausgesetzt wird, kann es zu phototoxischen Reaktionen kommen, die als Phytophotodermatitis bekannt sind. Symptome umfassen Rötungen, Schwellungen, Blasenbildung und langfristige Hyperpigmentierung der Haut.
  2. Therapeutische Anwendungen:

    • Trotz ihrer phototoxischen Eigenschaften haben Furocumarine auch medizinische Anwendungen. Psoralen, ein linearer Furocumarin, wird in der Photochemotherapie (PUVA) zur Behandlung von Hauterkrankungen wie Psoriasis, Vitiligo und kutanem T-Zell-Lymphom eingesetzt. In dieser Therapie wird Psoralen oral oder topisch verabreicht und die Haut anschließend mit UV-A-Licht bestrahlt.
  3. Antimikrobielle und Insektizide Eigenschaften:

    • Furocumarine haben auch antimikrobielle und insektizide Eigenschaften. Sie können das Wachstum von Bakterien und Pilzen hemmen und wirken als natürliche Abwehrstoffe gegen Insekten.


Risiken und Vorsichtsmaßnahmen:

  1. Kontakt mit Pflanzen:

    • Beim Umgang mit Pflanzen, die Furocumarine enthalten, sollte Vorsicht geboten sein. Direkter Hautkontakt, insbesondere bei anschließendem Aufenthalt im Sonnenlicht, sollte vermieden werden, um phototoxische Reaktionen zu verhindern.
    • Schutzmaßnahmen wie das Tragen von Handschuhen, langen Ärmeln und Sonnencreme können das Risiko von Phytophotodermatitis verringern.
  2. Verzehr:

    • Einige Pflanzen, die Furocumarine enthalten, werden auch in der Ernährung verwendet, wie beispielsweise Sellerie und Pastinaken. In der Regel sind die Mengen an Furocumarinen in Lebensmitteln jedoch zu gering, um toxische Reaktionen hervorzurufen, solange sie nicht in großen Mengen verzehrt werden und keine intensive UV-Licht-Exposition erfolgt.


Zusammenfassung:

Furocumarine sind chemische Verbindungen mit einer charakteristischen Furan- und Cumarin-Struktur. Sie kommen in verschiedenen Pflanzen vor und haben phototoxische Eigenschaften, die zu Hautreaktionen führen können, wenn die betroffene Haut UV-Licht ausgesetzt wird. Trotz ihrer potenziellen Risiken haben Furocumarine auch therapeutische Anwendungen in der Photochemotherapie und bieten antimikrobielle sowie insektizide Vorteile. Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit furocumarin-haltigen Pflanzen und Lebensmitteln können helfen, unerwünschte Reaktionen zu vermeiden.