Der Karbol-Champignon (Agaricus xanthodermus), auch als Karbolegerling oder Weisser-Giftchampignon bekannt, ist ein giftiger Pilz aus der Familie der Champignonverwandten (Agaricaceae). Obwohl er zur gleichen Gattung wie die essbaren Champignons gehört, ist er wegen seiner Giftigkeit und seiner unangenehmen Symptome bei Verzehr bekannt. Hier sind die wesentlichen Merkmale und Informationen über diesen Pilz:
Erscheinungsbild
- Hut: Der Hut des Karbol-Champignons ist zunächst kugelig bis halbkugelig, später ausgebreitet und erreicht einen Durchmesser von 5 bis 15 cm. Die Hutoberfläche ist glatt bis fein schuppig und hat eine weiße bis kalkweisse Färbung. Beim Druck oder im Alter können sich gelbliche Flecken auf dem Hut zeigen, besonders am Rand. Diese Flecken werden schmutzig braun.
- Lamellen: Die Lamellen sind frei, dicht stehend und anfangs rosa bis rötlich und schließlich dunkel schokoladenbraun. .
- Stiel: Der Stiel ist zylindrisch, Basis leicht verdickt, 5 bis 12 cm lang und 1 bis 2 cm dick. Er ist weiß, glatt und besitzt einen auffälligen, häutigen, hängenden Ring. Ein charakteristisches Merkmal des Karbol-Champignons ist, dass sich die Stielbasis bei Verletzung oder Schnitt schnell chromgelb verfärbt, was besonders am unteren Ende des Stiels sichtbar wird.
- Fleisch: Das Fleisch ist weiß, fest und verfärbt sich bei Verletzung oder Schnitt ebenfalls sofort chromgelb, besonders im unteren Stielbereich. Es hat einen unangenehmen, stechenden Geruch, der oft mit Karbol oder Tinte verglichen wird, besonders beim Erhitzen oder Zubereiten.
- Sporen: Der Sporenabdruck ist schokoladenbraun bis purpurbraun.
Lebensraum und Verbreitung
- Lebensraum: Der Karbol-Champignon wächst bevorzugt in nährstoffreichen Böden, oft auf Wiesen, Weiden, Parkanlagen und an Waldrändern. Er kommt häufig in grasigen Bereichen vor, sowohl mit als auch ohne Laub- und Nadelbäume.
- Verbreitungsgebiet: Agaricus xanthodermus ist in Europa weit verbreitet und kommt auch in Nordamerika und Asien vor. Der Pilz wächst hauptsächlich von Sommer bis Herbst.
Giftigkeit und Symptome
- Giftig: Der Karbol-Champignon enthält das Toxin Phenol (Karbolsäure), das bei Verzehr zu Verdauungsstörungen führt. Das Phenol wird im Körper zu toxischen Verbindungen abgebaut, die insbesondere den Magen-Darm-Trakt reizen.
- Vergiftungssymptome: Nach dem Verzehr des Karbol-Champignons treten meist innerhalb von 15 Minuten bis 2 Stunden Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen und Krämpfe auf. Diese Symptome sind zwar unangenehm, aber in der Regel nicht lebensbedrohlich und klingen nach einigen Stunden ab.
- Behandlung: Eine Vergiftung durch den Karbol-Champignon erfordert in den meisten Fällen keine spezielle medizinische Behandlung, außer möglicherweise Flüssigkeitszufuhr und die Linderung der Symptome. In schweren Fällen oder bei anhaltenden Beschwerden sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden.
Verwechslung
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Ähnliche Arten: Der Karbol-Champignon kann leicht mit essbaren Champignons verwechselt werden, darunter:
- Wiesen-Champignon (Agaricus campestris): Ein essbarer Champignon mit rosa bis braunen Lamellen und ohne gelbe Verfärbung an der Stielbasis.
- Anis-Champignon (Agaricus arvensis): Essbar, mit einem anisartigen Geruch und mit gelber Verfärbung.
- Perlhuhn-Champignon (Agaricus moelleri): Giftig, mit bräunlichem Hut und mit stechendem Geruch.
- Unterscheidungsmerkmale: Die chromgelbe Verfärbung an der Stielbasis bei Verletzung, der unangenehme Karbolgeruch (besonders beim Erhitzen) und die typischen braunen Lamellen im reifen Zustand sind charakteristische Merkmale des Karbol-Champignons.
Vorkommen
- Vorkommen: Der Karbol-Champignon erscheint typischerweise von Sommer bis Herbst.
- Vorsicht: Da der Karbol-Champignon leicht mit essbaren Champignons verwechselt werden kann, ist es wichtig, auf die gelbe Verfärbung und den unangenehmen Geruch zu achten. Vermeide den Verzehr, wenn du dir bei der Bestimmung des Pilzes nicht absolut sicher bist.
Zusammenfassung
Der Karbol-Champignon (Agaricus xanthodermus) ist ein giftiger Pilz, der in nährstoffreichen Böden wächst und häufig in Wiesen, Parks und an Waldrändern zu finden ist. Er zeichnet sich durch seinen weißen bis cremefarbenen Hut, die braunen Lamellen und den zylindrischen Stiel aus, der sich bei Verletzung chromgelb verfärbt. Der Pilz hat einen unangenehmen, stechenden Geruch, der besonders beim Erhitzen auffällt. Aufgrund seiner Giftigkeit und der Möglichkeit, ihn mit essbaren Champignons zu verwechseln, sollte er niemals gesammelt oder verzehrt werden.