· 

Gattung Stäublinge Lycoperdon

Die Gattung Lycoperdon, auch bekannt als Stäublinge, gehört zur Familie der Champignonverwandten (Agaricaceae). Diese Pilze sind vor allem durch ihre kugel- bis birnenförmigen Fruchtkörper bekannt, die bei Reife Sporen in einer staubartigen Wolke freisetzen. Hier sind die wichtigsten Merkmale und Informationen zur Gattung Lycoperdon:

 

 

Beschreibung

  • Fruchtkörper: Die Fruchtkörper sind meist rundlich bis birnenförmig und variieren in der Größe von wenigen Zentimetern bis zu etwa 10 cm im Durchmesser. Sie haben eine glatte bis warzige Oberfläche, die bei Reife aufreißt.
  • Peridie: Die äußere Schicht des Fruchtkörpers, die Peridie, besteht aus zwei Schichten. Die äußere Schicht (Exoperidie) ist oft flüchtig und kann abblättern, während die innere Schicht (Endoperidie) glatt und papierartig ist.
  • Gleba: Das Innere des Fruchtkörpers (Gleba) ist zunächst weiß und fest, verfärbt sich aber mit der Reife gelblich, oliv bis braun und wird zu einer pulverigen Masse, die die Sporen enthält.
  • Sporen: Die Sporen sind kugelig bis ellipsoid und werden bei Reife durch eine zentrale Öffnung (Ostiolum) freigesetzt, wenn der Fruchtkörper durch äußere Einflüsse wie Regentropfen oder Berührung gedrückt wird.
  • Basidien: Die Basidien sind schmal keulenförmig und tragen meist vier Sporen.

Ökologie

  • Lebensraum: Stäublinge wachsen in einer Vielzahl von Lebensräumen, darunter Wälder, Wiesen, Gärten und sogar gestörte Böden. Sie sind saprobiontisch, das heißt, sie ernähren sich von totem organischen Material und tragen zur Zersetzung bei.
  • Verbreitung: Lycoperdon-Arten sind weltweit verbreitet und in vielen verschiedenen ökologischen Nischen zu finden.

Essbarkeit

  • Essbarkeit: Einige Lycoperdon-Arten sind essbar, solange die Gleba noch weiß und fest ist. Beispiele für essbare Arten sind der Flaschenstäubling (Lycoperdon perlatum) und der Gemeine Stäubling (Lycoperdon pyriforme). Sobald die Gleba jedoch zu reifen beginnt und sich verfärbt, sind die Pilze nicht mehr genießbar.
  • Verwechslungsgefahr: Stäublinge können mit jungen Fruchtkörpern des giftigen Knollenblätterpilzes (Amanita spp.) verwechselt werden. Daher ist eine sorgfältige Bestimmung wichtig.

Sonstiges

  • Sporenfreisetzung: Die Sporenfreisetzung bei Reife ist ein charakteristisches Merkmal der Stäublinge. Wenn der Fruchtkörper gedrückt wird, entweicht eine Wolke von Sporen durch das Ostiolum, was für die Verbreitung der Art sorgt. 
 

Die Stäublingsregel

Die Stäublingsregel ist eine einfache Faustregel, die Pilzsammler verwenden, um essbare Stäublinge (Lycoperdon) von ungenießbaren oder giftigen Pilzen zu unterscheiden. Stäublinge sind eine Gruppe von Pilzen, die für ihre kugeligen Fruchtkörper bekannt sind, die bei Reife Sporen freisetzen. Hier sind die wesentlichen Punkte der Stäublingsregel:


Stäublingsregel

  1. Äußeres Erscheinungsbild:

    • Essbare Stäublinge haben typischerweise einen kugeligen bis birnenförmigen Fruchtkörper. Ihre Oberfläche kann glatt, warzig oder stachelig sein. Die Farbe aussen ist weiss, cremefarben oder hellbraun. Nicht Kartoffelbraun. Aber noch wichtiger ist der innere Zustand des Pilzes.
  2. Inneres Fleisch (Gleba):

    • Die wichtigste Regel bei der Bestimmung von essbaren Stäublingen ist die Überprüfung des inneren Fleisches. Junge, essbare Stäublinge haben ein festes, rein weißes Inneres. Wenn das innere Fleisch eines Stäublings eine andere Farbe zeigt (gelblich, grünlich, bräunlich oder schwarz), ist der Pilz reif und nicht mehr essbar.
  3. Alter des Pilzes:

    • Essbare Stäublinge müssen jung und unreif sein. Sobald sie reifen, verändert sich das innere Fleisch und entwickelt Sporen, die in der Regel eine dunkle Farbe annehmen. Reife Stäublinge sind nicht mehr essbar und können gesundheitsschädlich sein.
  4. Verwechslungsgefahr:

    • Verwechslungen mit anderen Pilzarten sind möglich. Insbesondere junge Knollenblätterpilze (Amanita), die tödlich giftig sind, können manchmal im jungen Stadium ähnlich aussehen wie Stäublinge. Es ist daher wichtig, den Stäubling sorgfältig zu identifizieren und sicherzustellen, dass das innere Fleisch wirklich weiß und fest ist. Im Schnittbild dürfen keine Lamellenansätze oder stiel zu erahnen sein. 


Weitere Hinweise

  • Farbe des Fruchtkörpers:

    • Obwohl die äußere Farbe der Stäublinge variieren kann (von weiß über hellbraun bis hellgrau), sollte das innere Fleisch immer weiß sein, solange der Pilz essbar ist.
  • Größe und Form:

    • Essbare Stäublinge können verschiedene Größen haben, von kleinen, erbsengroßen Exemplaren bis zu größeren, tennisballgroßen und gar Fussballgrossen Fruchtkörpern. Die Form kann auch variieren, aber die Kugel- oder Birnenform ist typisch.
  • Erntemethode:

    • Beim Sammeln sollte der Stäubling vorsichtig vom Boden abgetrennt werden, um den inneren Zustand zu überprüfen. Schneiden Sie den Pilz durch, um sicherzustellen, dass das Fleisch weiß und fest ist, gleichmässig marshmallowartig und keinesfalls ein "Pilzembryo" mit Stiel und Lamellen. 
  • Sicherheit geht vor:

    • Wie bei allen Pilzen sollten Sie nur Stäublinge sammeln und essen, die Sie sicher identifizieren können. Im Zweifelsfall sollten Sie einen erfahrenen Pilzsammler oder Experten zu Rate ziehen.

Diese Regel bietet eine praktische Methode, um essbare Stäublinge zu erkennen, reduziert aber nicht das Risiko vollständig. Eine genaue Bestimmung und das Wissen über lokale Pilzarten sind immer notwendig, um eine sichere Pilzsammlung zu gewährleisten.