Der Nadelholzhallimasch (Armillaria ostoyae), auch Dunkler Hallimasch genannt, ist ein weit verbreiteter Pilz, der sowohl saprobiontisch als auch parasitisch an Bäumen vorkommt. Hier sind die wesentlichen Merkmale und Eigenschaften des Nadelholzhallimaschs:
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Hut:
- Der Hut hat einen Durchmesser von 5 bis 15 cm.
- Er ist zunächst halbkugelig, später gewölbt bis flach ausgebreitet und manchmal leicht niedergedrückt.
- Die Farbe variiert von gelbbraun bis dunkelbraun, oft mit kleinen, dunkelbraunen bis schwarzen Schuppen bedeckt, die besonders in der Hutmitte konzentriert sind und sich einfach abreiben lassen.
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Lamellen:
- Die Lamellen sind weiß bis cremefarben, dicht stehend und laufen leicht am Stiel herab.
- Bei älteren Exemplaren können sie eine gelbliche bis bräunliche Färbung annehmen.
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Stiel:
- Der Stiel ist 5 bis 20 cm lang und 1 bis 3 cm dick.
- Er ist zylindrisch und hat eine gelbliche bis bräunliche Farbe, oft mit feinen Schuppen oder Fasern bedeckt.
- Der Stiel besitzt einen ausgeprägten, weißlichen bis gelblichen Ring, der im Alter bräunlich wird.
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Fleisch:
- Das Fleisch ist weiß bis cremefarben, fest und hat einen milden, leicht pilzartigen Geschmack. Roh jedoch herb, kratzig, seifig und giftig.
- Der Geruch ist angenehm pilzartig.
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Sporen:
- Die Sporen sind weißlich und elliptisch.
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Ökologie:
- Der Nadelholzhallimasch wächst parasitisch an lebenden Nadelbäumen, besonders Fichten, Tannen und Kiefern, kann aber auch Laubbäume befallen.
- Er verursacht die Weißfäule des Holzes und ist bekannt für seine Fähigkeit, weitläufige unterirdische Rhizomorphe (schwarze, strangähnliche Strukturen) zu bilden, die den Pilz über weite Strecken ausbreiten.
- Er kann auch saprobiontisch auf totem Holz wachsen und spielt eine wichtige Rolle im Abbau von Holz.
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Vorkommen:
- Der Pilz ist in der nördlichen Hemisphäre weit verbreitet und erscheint meist im Spätsommer bis Herbst.
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Verwechslungsmöglichkeiten:
- Der Nadelholzhallimasch kann mit anderen Hallimasch-Arten verwechselt werden, wie dem Honiggelben Hallimasch (Armillaria mellea) oder dem Zwiebelfüßigen Hallimasch (Armillaria cepistipes). Eine sichere Unterscheidung ist oft nur durch mikroskopische Merkmale oder DNA-Analyse möglich.
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Essbarkeit:
- Der Nadelholzhallimasch ist essbar, sollte aber vor dem Verzehr gut gekocht werden, bzw in Wasser mindestens 20 Minuten ausgekocht und das Kochwasser entsorgt werden, um toxische Substanzen abzubauen. Roh oder unzureichend gegart kann er Magen-Darm-Beschwerden und grippeartige Symptome verursachen.
- Besonders der Stiel kann zäh und faserig sein und wird daher oft nicht mitverzehrt.
Der Nadelholzhallimasch ist ein bedeutender Waldpilz, der durch seine parasitischen Eigenschaften eine wichtige Rolle in Waldökosystemen spielt. Trotz seiner Fähigkeit, Bäume zu schädigen, ist er ein geschätzter Speisepilz, der jedoch mit Vorsicht zu genießen ist.