Der Pantherpilz (Amanita pantherina), auch als Pantherwulstling bekannt, ist ein giftiger Pilz aus der Familie der Wulstlingsverwandten (Amanitaceae). Er ist wegen seiner Ähnlichkeit mit essbaren Arten und seiner hochgiftigen Inhaltsstoffe besonders berüchtigt. Hier sind die wesentlichen Merkmale und Informationen über den Pantherpilz:
Erscheinungsbild
- Hut: Der Hut des Pantherpilzes ist anfangs halbkugelig, später ausgebreitet bis flach und erreicht einen Durchmesser von 5 bis 15 cm. Die Hutoberfläche ist glatt und hat eine hell- bis dunkelbraune Färbung. Charakteristisch sind die weißen Velumreste, die auf der Oberfläche verteilt sind und dem Pilz ein geflecktes Aussehen verleihen. Der Rand des Hutes ist oft leicht gerieft.
- Lamellen: Die Lamellen sind frei (bis höchstens ganz fein angewachsen), dicht stehend und haben eine weiße bis leicht gelbliche Färbung. Sie sind weich und brechen leicht.
- Stiel: Der Stiel ist zylindrisch, oft etwas schlanker zur Basis hin und erreicht eine Länge von 6 bis 12 cm. Er ist weiß und besitzt eine ringförmige Manschette (Ring), die ebenfalls weiß ist. Die Stielbasis ist bauchig bis knollig verdickt und mit Bergsteigersöckchen.
- Fleisch: Das Fleisch des Pantherpilzes ist weiß, fest und verändert seine Farbe bei Verletzung fast nicht. Es hat einen milden bis leicht rettichartigen Geruch und Geschmack, der jedoch nicht zur Bestimmung geeignet ist, da der Pilz aufgrund seiner Giftigkeit niemals gekostet werden sollte.
- Sporen: Die Sporen messen etwa 8-12 Mikrometer. Der Sporenabdruck ist weiß.
Lebensraum und Verbreitung
- Lebensraum: Der Pantherpilz wächst bevorzugt in Laub- und Mischwäldern, besonders unter Eichen, Buchen und seltener unter Nadelbäumen. Er ist auf gut durchlässigen, kalkhaltigen Böden zu finden.
- Verbreitungsgebiet: Amanita pantherina ist in Europa weit verbreitet und kommt auch in Teilen Asiens und Nordamerikas vor. Der Pilz wächst hauptsächlich in gemäßigten Klimazonen und tritt häufig von Spätsommer bis Herbst auf.
Giftigkeit und Symptome
- Stark giftig: Der Pantherpilz enthält die gleichen toxischen Verbindungen wie der Fliegenpilz (Amanita muscaria), nämlich Ibotensäure und Muscimol. Diese Toxine wirken auf das zentrale Nervensystem und können zu schweren Vergiftungen führen.
- Vergiftungssymptome: Die Symptome einer Pantherpilzvergiftung treten meist innerhalb von 30 Minuten bis 3 Stunden nach dem Verzehr auf und umfassen Schwindel, Benommenheit, Verwirrtheit, Halluzinationen, Krämpfe, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. In schweren Fällen kann es zu Bewusstlosigkeit und Atemlähmung kommen, die lebensbedrohlich sein können.
- Behandlung: Bei Verdacht auf eine Pantherpilzvergiftung ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich. Die Behandlung erfolgt symptomatisch, und in schweren Fällen kann eine intensivmedizinische Betreuung notwendig sein.
Verwechslung
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Ähnliche Arten: Der Pantherpilz kann leicht mit anderen Wulstlingen verwechselt werden, darunter:
- Grauer Wulstling (Amanita excelsa): Essbar, aber nicht besonders geschätzt, hat einen grauen Hut ohne stark abgegrenzte Warzen und eine weniger ausgeprägte Knolle ohne Bergsteigersöckchen.
- Perlpilz (Amanita rubescens): Essbar, aber muss gut gekocht werden, hat rötliche Verfärbungen bei Verletzung und einen gerieften Ring.
- Fliegenpilz (Amanita muscaria): Giftig, hat einen leuchtend roten Hut mit weißen Warzen.
- Unterscheidungsmerkmale: Die Kombination aus brauner Hutfarbe mit weißen Warzen, der weißen Lamellen und dem weißen, bauchig verdickten Stiel mit Bergsteigersöckchen sind charakteristisch für den Pantherpilz.
Sammelhinweise
- Sammelzeit: Der Pantherpilz erscheint typischerweise von Spätsommer bis Herbst.
- Vorsicht: Aufgrund seiner starken Giftigkeit sollte der Pilz niemals gesammelt oder verzehrt werden. Es ist wichtig, essbare Pilze genau zu identifizieren und giftige Arten wie den Pantherpilz zu erkennen.
Zusammenfassung
Der Pantherpilz (Amanita pantherina) ist ein stark giftiger Pilz, der in Laub- und Mischwäldern Europas und anderen Regionen wächst. Er zeichnet sich durch seinen braunen Hut mit weißen Warzen, seine weißen Lamellen und seinen bauchig verdickten Stiel aus. Der Pilz enthält giftige Substanzen, die zu schweren Vergiftungen führen können, weshalb er niemals verzehrt werden sollte. Aufgrund seiner Ähnlichkeit mit essbaren Arten ist eine genaue Bestimmung notwendig, um gefährliche Verwechslungen zu vermeiden.
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