Die Stinkmorchel (Phallus impudicus) ist ein auffälliger und leicht erkennbarer Pilz aus der Familie der Phallaceae. Sie ist bekannt für ihren intensiven Geruch und ihre ungewöhnliche Erscheinung. Hier sind die wesentlichen Merkmale und Eigenschaften der Stinkmorchel:
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Fruchtkörper:
- Der junge Fruchtkörper beginnt als eiähnliches Gebilde, das sogenannte Hexenei, das etwa 3 bis 6 cm im Durchmesser misst und weiß bis cremefarben ist.
- Aus dem Hexenei entwickelt sich der reife Fruchtkörper, der eine Gesamthöhe von 10 bis 25 cm erreichen kann.
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Hut:
- Der Hut ist glockenförmig und mit einer wabenartigen Struktur bedeckt.
- Die Oberfläche des Hutes ist von einer olivgrünen bis bräunlichen, schleimigen Schicht (Gleba) bedeckt, die die Sporen enthält.
- Der Hut hat einen durchdringenden, aasartigen Geruch, der Fliegen und andere Insekten anzieht.
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Stiel:
- Der Stiel ist weiß, hohl und zylindrisch, mit einer schwammigen Textur.
- Er ist etwa 10 bis 20 cm lang und 2 bis 4 cm dick.
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Volva:
- An der Basis des Stiels befindet sich die Volva, eine becherartige Struktur, die die Reste des Hexeneis darstellt.
- Die Volva ist weißlich bis cremefarben und oft leicht gelatinös.
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Geruch:
- Der Geruch der reifen Stinkmorchel ist sehr intensiv und unangenehm, oft als aasartig oder faulig beschrieben.
- Der Geruch zieht Fliegen und andere Insekten an, die die Sporen verbreiten.
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Sporen:
- Die Sporen sind elliptisch, glatt und olivbraun.
- Die Sporen werden durch Insekten verbreitet, die von der Gleba angezogen werden.
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Ökologie:
- Die Stinkmorchel wächst saprobiontisch auf humusreichen Böden, insbesondere in Wäldern, Gärten und Parks.
- Sie bevorzugt feuchte, schattige Standorte und ist oft auf verrottendem Holz und Laubstreu zu finden.
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Vorkommen:
- Die Stinkmorchel ist in der nördlichen Hemisphäre weit verbreitet, insbesondere in Europa, Nordamerika und Asien.
- Sie erscheint meist von Sommer bis Herbst, oft nach Regenfällen.
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Verwechslungsmöglichkeiten:
- Die Stinkmorchel kann mit anderen Morchelarten verwechselt werden, die jedoch keinen intensiven Geruch haben und eine andere Hutfarbe aufweisen.
- Junge Fruchtkörper (Hexeneier) können mit essbaren Pilzen wie Bovisten verwechselt werden, sollten jedoch aufgrund des späteren intensiven Geruchs und Geschmacks vermieden werden.
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Essbarkeit:
- Die Stinkmorchel ist im reifen Zustand nicht essbar und wird wegen ihres intensiven Geruchs gemieden.
- Das Hexenei soll in einigen Kulturen als Delikatesse gelten, aber es ist nicht weit verbreitet und wird selten konsumiert.
Die Stinkmorchel ist ein faszinierender Pilz, der durch seinen ungewöhnlichen Fruchtkörper und intensiven Geruch auffällt. Trotz ihres unangenehmen Geruchs spielt sie eine wichtige Rolle im Ökosystem als Zersetzer organischen Materials und ist ein interessantes Studienobjekt für Mykologen und Naturliebhaber.