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Wiesenbärenklau

Der Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium), auch Gemeiner Bärenklau genannt, ist eine mehrjährige krautige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Hier sind die wesentlichen Merkmale:

  • Wuchsform: Der Wiesen-Bärenklau erreicht eine Höhe von 50 bis 150 cm, selten bis zu 200 cm. Die Pflanze hat einen kräftigen, hohlen, gerillten und oft behaarten Stängel, der im oberen Bereich verzweigt ist.

  • Blätter: Die Blätter sind groß, gefiedert und tief eingeschnitten. Die unteren Blätter sind gestielt und können bis zu 50 cm lang sein, während die oberen Blätter kleiner und weniger stark geteilt sind. Die Blattoberfläche ist rau und behaart.

  • Blüten: Die Blütenstände sind große, flache bis leicht gewölbte Dolden, die aus zahlreichen kleinen, weißen bis leicht rosafarbenen Blüten bestehen. Jede Dolde kann einen Durchmesser von 10 bis 20 cm erreichen. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September.

  • Früchte: Nach der Blüte entwickeln sich flache, längliche Spaltfrüchte, die in zwei Teilfrüchte zerfallen. Die Früchte sind geflügelt und haben deutlich erkennbare Ölstriemen.

  • Habitat: Der Wiesen-Bärenklau bevorzugt nährstoffreiche, feuchte bis mäßig trockene Böden und wächst häufig auf Wiesen, an Wegrändern, in Gräben, auf Brachflächen und in lichten Wäldern. Er ist in Europa und Asien weit verbreitet.

  • Ökologische Bedeutung: Wiesen-Bärenklau ist eine wichtige Nektarquelle für viele Insekten, insbesondere für Bienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen. Die dichten Blütenstände bieten reichlich Nahrung und tragen zur Biodiversität in Wiesen und Weiden bei.

  • Nutzung: In der Volksmedizin wurde der Wiesen-Bärenklau zur Behandlung von Verdauungsproblemen, Atemwegserkrankungen und Hauterkrankungen verwendet. Die jungen Blätter und Stängel sind essbar und können wie Gemüse zubereitet werden, wobei sie jedoch vor dem Verzehr blanchiert werden sollten, um die enthaltenen Furocumarine zu reduzieren, die bei Hautkontakt und Sonnenlicht phototoxische Reaktionen auslösen können.

  • Achtung: Der Pflanzensaft des Wiesen-Bärenklaus kann bei Berührung und gleichzeitiger Einwirkung von Sonnenlicht zu Hautreizungen und Blasenbildung führen (phototoxische Dermatitis). Daher ist Vorsicht geboten beim Umgang mit der Pflanze, besonders bei empfindlicher Haut.

Der Wiesen-Bärenklau ist eine robuste und weit verbreitete Pflanze, die sowohl ökologisch als auch in der Volksmedizin von Bedeutung ist. Trotz seiner Nutzbarkeit ist Vorsicht im Umgang geboten, um Hautreizungen zu vermeiden.